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Schullandheim Klasse 4a

Artikel vom 03.07.2022

Die Vorbereitung

Schon seit Beginn des Schuljahres sorgte das Schullandheim immer wieder Gesprächsstoff bei den Kindern. Was ist denn überhaupt ein Schullandheim? Kann es wegen Corona stattfinden? Wie sehen denn die Baumhäuser aus? Wie viele Kinder schlafen denn in einem Baumhaus?

Nachdem dann im Frühjahr feststand, dass wir tatsächlich ins Schullandheim fahren, steigerten sich die Vorfreude und Aufregung noch. Aber auch die Vorbereitungen dafür wurden konkreter und intensiver. Nicht nur die Reise selbst musste geplant werden: Was nehme ich mit? Wer schläft wo?

Auch inhaltlich bereiteten sich die Kinder auf die Tage vor. Stand doch unser Schullandheim rund um den Hohenstaufen im Zeichen des Mittelalters. Die Kinder beschäftigten sich schon in den Wochen vor der Abfahrt mit dieser Epoche. Jedes Kind arbeitete sich in ein Teilthema ein und präsentierte seine Ergebnisse unter Zuhilfenahme unserer neuen interaktiven Tafeln. Dabei wurde das Leben der Adligen auf der Burg genauso vorgestellt, wie das Leben der Bauern im Dorf, der Handwerker und Kaufleute in der Stadt und der Mönche im Kloster.

So gut vorbereitet traf sich die Klasse am 29. Juni 2022 mit ihren Lehrerinnen Frau Buchholz und Frau Mayer zur Abfahrt ins Schullandheim. Vorfreude und Reisefieber lagen in der Luft.
Jetzt wurde theoretisch Erarbeitetes lebendig.

Das Leben in der Stadt

Mit dem Bus ging es zunächst nach Göppingen. Dort statteten wir dem Storchen, einem der ältesten Gebäude der Stadt, einen Besuch ab. Ganz schön imposant so ein Fachwerkhaus, das den Stadtbrand überstanden hat.

Das Leben im Dorf

In Metlangen angekommen empfingen uns der würzige Duft von frischem Heu und kleine Kälbchen in ihrem Auslauf. Nach einer Vesperpause wollte die erste Burg erobert werden.

Sturm auf die Burg

Steil ging es über den Rittersteig hinauf auf den Rechberg. In der Burg Hohenrechberg ging vom Angstloch eine besondere Anziehungskraft aus. Am Ende waren aber alle froh, diesen finsteren und unheimlichen Ort über die steile Treppe wieder aus eigener Kraft verlassen zu können. Das war für die Gefangenen im Mittelalter, die über ein Seil hinuntergelassen wurden, natürlich so nicht möglich!

Im Mittelalter hatte der Kaiser keinen festen Regierungssitz, sondern reiste mit seinem ganzen Gefolge von Burg zu Burg. Auch wir begaben uns auf Wanderschaft zwischen den Kaiserbergen und besuchten an den folgenden beiden Tagen weitere Burgen. Neben der Stammburg der Staufer auf dem Hohenstaufen auch das Wäscherschloss. Hier wurden, dank der vielen Exponate und der fesselnden Erzählungen unserer Führerin, das in Büchern in der Schule Gesehene lebendig. Ein Besuch auf dem Heimlichgemach durfte da natürlich nicht fehlen.

Jeder Ritter brauchte für seine Münzen und andere Schätze einen Lederbeutel. Den bastelten wir uns natürlich auch.

Einmal selbst Ritter sein! Das ermöglichte uns Frau Allmendiger im Dokumentationsraum für Staufische Geschichte und gehörte für viele Kinder zu den Höhepunkten. Noch dazu mit ihren Lehrerinnen als Knappen, die ihnen beim Ankleiden zur Hand gehen mussten. Nicht nur die kleinen Neu-Ritter spürten das Gewicht von Kettenhemd und Helm, manch einer wirkte unter dem Gewicht gleich ein paar Zentimeter kleiner – Ob die Lehrerinnen-Knappen wohl vom Hochwuchten der schweren Ausrüstung Muskelkater bekamen? Wog doch schon allein das Kettenhemd 20 kg!

Beim Bergquiz überquerten wir, wie einst Barbarossa, den Fluss Saleph. Er allerdings zu Pferd und mit einem tödlichen Sturz in die eiskalten Fluten – wir mit Stelzen und auf einer Slackline.

In den Baumhäusern in Hohenstaufen

Nach der Ankunft an den Baumhäusern mussten zunächst die Betten bezogen werden. Klar im Vorteil war, derjenige der die Hausaufgabe ernst genommen hatte und das geübt hatte. Auch ging es deutlich einfacher, wenn man den Kampf mit der Bettwäsche gemeinsam aufnahm.

Moderne Gaukler und Narren konnte man am Bunten Abend erleben. Die Kinder hatten allerlei lustige Darbietungen einstudiert und sie animierten die Klasse zu heiteren Spielen.
Bei so vielen Programmpunkten übertraten wir sogar die Nachtruhe der Jugendherberg und schlichen schließlich leise in unsere Baumhäuser. Auch bei Starkregen, Blitz und Donner fühlten wir uns hier sicher. Dieses Naturschauspiel erlebten wir ganz nah.

Nach zwei wunderschönen, heißen Tagen konnte uns der Regen am letzten Vormittag nicht stoppen. Faszinierend, wie schnell sich das Wetter über Nacht ändern kann. Das erlebt man nur, wenn man draußen unterwegs ist - so hautnah. Nicht in Rüstung, sondern in moderner Regenmontur bereiteten wir auf dem Hohenstaufen unser Mittagsmahl selbst zu: Gesundes wurde geschnippelt und Würstchen gegrillt.

Fazit

Mit der Busfahrt zurück nach Heiningen gingen drei erlebnisreiche und aufregende Tage rund um den Hohenstaufen zu Ende.

Wir nehmen viele wertvolle Erfahrungen mit. Jede und jeder hat Neues erlebt und gelernt, ist an den Erlebnissen gewachsen. Schön war es und wird uns lange in Erinnerung bleiben.